Das Buch habe ich in der Buchhandlung gesehen und es hat mich sofort neugierig gemacht. Der Titel provoziert und stellt gleichzeitig die Frage was wohl dahinter stehen könnte.
Durch den Klappentext ist natürlich schon klar um was es geht. Aber gerade die andere Art ein Buch über das Thema Meditation und Buddhismus zu lesen fand ich interessant.
Der Author Andreas Altmann begibt sich in Indien für 10 Tage in ein Vipassana Meditationszentrum. Schweigen und jeden Tag von früh bis spät meditieren klingt zunächst nicht nach einem Thema mit dem sich ein Buch schreiben lässt. Aber da täuscht man sich.
Andreas Altmann schreibt sehr lebendig und Langeweile kommt in seinem Buch Inhaltlich wie auch vom Schreibstil nicht vor. Jedoch hat mich eines von Beginn an immer wieder genervt. Seine Ranzerrei gegenüber allen Religionen und Überzeugungen. Sicherlich er hat in einem Punkt Recht. Die Menschen könnten ruhig mehr Ihre von Gott gegebene Gabe des Verstandes einsetzen. Aber muss dass denn ständig bewertet werden? Vor allem, gilt denn da nur etwa die Überzeugung des Autors?
Immerhin geht da der Autor auch selbst mit sich und seinen Unzulänglichkeiten ebenso nicht unkritisch um. Bei einigen Dingen komme ich ehrlicherweise nicht umhin selbst einige dieser im Buch genannten Züge an mir selbst wahrzunehmen. Somit ist es auch ein wertvoller Spiegel der da vorgehalten wird.
Während seiner Meditationssitzungen fällt es dem Autor schwer seine Gedanken im Hier und Jetzt zu behalten und er schweift somit zu früheren Erlebnissen ab. Diese würzen das Buch auch gehörig und geben eine wichtige Prise Aufregung und Interessantheit hinein.
Eine Geschichte hat mir besonders gefallen.
Die Geschichte von dem „Multitasking Würstchen“ im Einkaufsmarkt, der verzweifelt ein Telefongespräch aufrecht erhält, während er an der Kasse nach seiner Geldbörse sucht. Diese hatte er wohl Gedankenlos irgendwo hingesteckt, während er in seinem Kopf andere Dinge bewegte. Ein Paradebeispiel, das Multitasking uns zu willenlosen Geschöpfen macht, die niemals im Hier und Jetzt leben können. Immer also verzweifelt etwas zu verpassen. Dabei verpassen wir unser Leben gerade.
„Der argentinische Schriftsteller Jorge Luis Borges definierte das Glück einmal als lässiges Leuchten in den Augen. Es hülfe auch jedem anderen beim Glücklichsein, der gerade vorbeikommt. Und dauerte es nur diesen Blick lang. Jenes Glück, das nur mit immer mehr Protz über die Runden kommt, dieses armselige, das nie genug haben kann, das meinte er nicht.“
Mit diesen Worten aus dem Buch will ich es auch soweit bewenden lassen. Es sei jedem selbst überlassen, ob er die Ranzereien des Autors übersehen und mit Milde betrachten kann.