30.7. Es geht von Ifta nach Hoheneiche
Von Ifta aus geht es heute über Netra, Wichmannshausen nach Hoheneiche. Kurz hinter Netra treffen wir auf Gertrude und Eve aus Marburg. Wir unterhalten uns über den Weg und andere Erfahrungen und ich erzähle viel über den Jakobsweg in Nordspanien. Gertrude möchte diesen Weg auch einmal machen, überlegt aber eventuell mit dem Fahrrad zu fahren. Ich erzähle Ihr von dem Buch „Ich bin da noch mal hin“ von Anne Butterfield und schlage Ihr vor zuerst dieses zu lesen um eventuell Ihre Meinung zu ändern den Camino mit dem Fahrrad zu machen. Denn „schnell“ ist ja genau das, was wir auf dem Pilgerweg abzulegen versuchen.
Zusammen laufen wir über die Boyneburg nach Wichmannshausen wo wir irgendwo auf dem Weg unseren Kaffeedurst stillen wollen.


Als wir auf der Boyneburg angekommen waren, mussten wir feststellen, dass diese Burg offensichtlich kein Touristenkaffeee oder ähnliches zu bieten hat. Also blieb uns nur übrig weiter zu laufen um hoffentlich in Wichmannshausen einen Kaffee zu bekommen.
Nach unserem Abstieg zu Wichmannshausen mussten wir jedoch leider enttäuscht feststellen das wohl an einem Montag in diesem Ort nichts zu machen sei. Nach einigem durchfragen ist uns immerhin ein Fleischer empfohlen worden, der sich nicht an den „montäglichen Streiks“ beteiligt und eine Art Tante Emma Laden führt. Das ist unsere Rettung! Wir bekommen bei dem netten Inhaber nicht nur einen Kaffee sondern sogar auch das Angebot für uns eine Kirchenführung zu organisieren. An einem außen aufgestellten Tisch sitzen wir und sind glücklich. Da dieser Laden auch der einzige offene in diesem Dorf ist, treffen wir sogar Hermann wieder.
Alle zusammen schauen wir uns nun die Kirche von Wichmannshausen an, die eine interessante Vergangenheit hat. So erfahren wir von der Küsterin, dass die berühmte Stalingrad Madonna von dem evangelischen Pastor, Oberarzt im Lazarett und Künstler Dr. Kurt Reuber hier nach Wichmannhausen zu seiner Familie zurück gebracht wurde. Eine Replik ist hier in der Kirche zu Wichmannshausen zu sehen. Das Original hängt in der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche in Berlin.


Nachdem wir uns von Hermann verabschiedet haben, gehen wir nach Hoheneiche weiter. Die Küsterin hat uns noch ein paar Tipps für die Übernachtung gegeben und wir wollen für morgen bereits ein paar Kilometer voraus haben. Wir sind bei Familie Blumenstiel untergebracht. Die Übernachtung war wirklich fürstlich. Ebenso das Frühstück am nächsten Morgen.
