Als ich vom Jakobsweg in Spaninen zurück kam, hatte ich es nicht lange ausgehalten. Ich wollte wissen, welche Pilgerwege hier in meiner Umgebung zu finden sind. Und voila, durch Erfurt geht die Via Regia als Jakobsweg und ab Eisenach startet dann der Elisabethpfad bis nach Marburg. Grund genug um diesen Weg in Angriff zu nehmen. Denn durch das Laufen erschließt sich die Umgebung erst vollständig und man kann mit Fug und Recht behaupten wirklich da gewesen zu sein.
Gestartet bin ich dieses mal mit meiner Frau. Gemeinsam wollten wir die 190 km von Eisenach bis Marburg in Angriff nehmen.
Hier ist er nun unser Reisebereicht unserer Pilgerreise von Eisenach nach Marburg.
29.7. Es geht von Hörschel nach Ifta
Wir sind heute morgen mit dem Zug nach Hörschel gefahren um dort unseren Pilgerweg „Elisabethweg“ zu starten. Am Morgen hat es noch fürchterlich vom Himmel herab geschüttet. Erst dachten wir skeptisch, ob das wohl ein gutes Zeichen für unseren gemeinsamen Weg sein würde? Aber als wir am Bahnhof in Erfurt stehen, hört der Regen endlich auf. Wir sind von Eisenach nach Hörschel gefahren, da wir uns die ersten Kilometern entlang der Bahnschienen sparen wollten. Das stellte sich auch als gut heraus, da wir in Hörschel direkt neben dem Bahnhof auf dem Jakobsweg und Elisabethpfad loslaufen konnten.
Von Hörschel sind wir in das 2 Kilometer entfernte Dorf Spichra gelaufen. Die ersten Kilometer gingen nun entlang der Straße, bis der Pfad nach Spichra auf den Radweg abzweigte. Ab da an war das Laufen erheblich schöner.


Hinter Spichra haben wir mit einer Radfahrerin gesprochen, die unterwegs auf dem Grünen Band, Deutschland von Süd nach Nord durchquert. Sie ist in Hof gestartet und bereits 9 Tage unterwegs. Dabei hatte Sie einige sehr Heiße Tage mitgemacht und gab uns den Hinweis genügend Wasser mitzuführen, da die Einkaufsmöglichkeiten auf den Dörfern extrem dünn sind.Sie erzählt uns noch dass Sie zwei weitere Pilger auf der Strecke gesehen hat und wünscht uns einen guten Weg.
Über das schöne Städchen Creuzburg geht unser Weg heute noch weiter nach Ifta. Von Creuzburg war ich angenehm überrascht. Die Stadt errreicht man über eine alte mittelalterliche Steinbrücke an deren einem Ende eine Kapelle steht. Diese war jedoch leider geschlossen, da Ihr innerstes gerade restauriert wird. Creuzburg hat eine schöne Burganlage und ein hübsches Innenstadtflair. Dort trinken wir auch einen Kaffee und essen noch ein Eis dazu.


In Ifta angekommen, wollen wir unsere Tour für heute nach 18 Km beenden. Das Gasthaus zum „Roten Hirsch“ hat erst ab 19:00 Uhr geöffnet und so warten wir noch eine halbe Stunde hinter der Kirche auf einer Friedhofsbank. Wir treffen zwei Einheimische und fragen Sie nach einer Übernachtungsalternative zum „Roten Hirsch“. Diese wäre das Gemeindehaus und die beiden erklären uns freundlich an wen wir uns wenden könnten.
Zurück im Gasthaus treffen wir noch auf 2 Frauen aus Marburg. Die beiden, Mutter und Tochter, sind die „anderen Pilger“ welche uns schon von der Radfahrerin angekündigt wurden. Die beiden „üben“ das Pilgern auf dem Elisabehtpfad, da Sie planen im nächsten Jahr auf den Camino Frances zu gehen.
Wir bekommen noch ein Zimmer für diese Nacht und einen „strammen Max“ als Abendbrot. Mehr brauchen wir nicht. Als wir gerade das Zimmer gebucht hatten kam noch ein dritter Pilger hinzu, der ebenfalls ein Zimmer belegen wollte. Leider hatten wir Ihm das letzte Zimmer weggeschnappt. Aber Gertrude und Eve aus Marburg führten Hermann zu Ihrer Unterkunft, dem Pfarrhaus. Dort bekam dann auch Hermann eine zwar etwas zugige aber gute Unterkunft in der „Pfarrscheune“.
Mit Hermann unterhalten wir uns noch am Abend. Er hat genau wie die beiden Frauen leider nur wenig Zeit für den Weg mitgebracht und muss am Freitag wieder in Kassel sein. Er leitet übrigens eine Lachyogagruppe. Das finde ich sehr interessant.
